zer o_c omments

aus dem reisetagebuch: am letzten tag setzt mich meine gastgeberin susan am busbahnhof in hyannis ab. es ist noch zeit, einen kaffee vom diner zu holen. ich stelle draußen am parkplatz den schweren rucksack neben mich, trinke aus dem pappbecher und rauche eine der zigaretten, die ich vor einer woche gekauft hatte; noch nachts nach dem marathon, bis auf die knochen erschöpft, etwas betrunken, und dennoch nicht willens, endlich zu schlafen. «ich rauche fast nie», erklärte ich dem verkäufer im 7-eleven mein endloses zögern vor dem regal. endlich legte er eine türkisfarbene schachtel «american spirit» auf den tresen, was ich sofort als passend empfand. draußen stand ich und rauchte. ich stand und rauchte und schaute abwechselnd auf die straße und in die richtung wo ich sterne vermutet hätte, wäre die stadt nicht hell erleuchtet gewesen. ich ließ die zigarette halb abbrennen, bevor ich sie wegwarf und stand dann noch eine weile einfach so da, wunschlos. jetzt auf dem parkplatz am busbahnhof vergeht mir ebenfalls die lust nach einer halben. die noch fast volle packung – es ist eine lücke darin, in die das feuerzeug passt – schenke ich einem der beiden mädchen, die aus ihnen vermutlich selbst nicht einsichtigen gründen am busbahnhof abhängen und dabei aussehen wie adam green. «do you smoke?», frage ich die eine, während sich ihre freundin ein stück weiter mit der water fountain beschäftigt. als ihre hand auf der suche nach tabak schon in die innentasche eines verbeulten cordblazers gleitet, reiche ich ihr meine angefangene schachtel, und freue mich ein wenig über den gelungenen coup. am snackautomat steht der neue chief executive der lokalen busgesellschaft mit einem klemmbrett und macht sich persönlich ein bild. alles funktioniert, als ich die maschine mit einem dollarschein füttere. ich fische den erdnussriegel aus dem automaten, da zeigt das mädchen von eben auf mich, worauf ihre freundin durch die wartehalle herüberschlendert, vor mir stehen bleibt, und mich unversehens an sich drückt. der executive officer lächelt hinter seinem klemmbrett. vermutlich notiert er in diesem augenblick mit kugelschreiber eine sanfte aber merkliche steigerung der planetaren glückssumme.

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hey, hey, sommer. kochen, schwimmen, schreiben, lesen, laufen, trinken, essen, schwätzen, schlafen, küssen.
[sagt der typ in dem traum zum mir: «as soon as you stop to care so much about what people say, people start to care about what you say.»]

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[wer hat angst vor rot, gelb und blau? unten: die struktur der tartanbahn zerfließt. ein karminroter bach, auf dem sich hart konturiert mein schatten bewegt. er pulsiert, von der sonne, die oben: senkrecht am himmel steht, im rhythmus meiner schritte, in die fläche gezwungen, rotiert, in der kurve sich dehnend, auf den graden gestaucht, um meine füße. im brennpunkt des ovals senkt ein austernfischer seinen langen schnabel in den frisch vertikutierten rasen, lässt abwechselnd ein nervöses fiepen ertönen. die grashalme kleben noch auf der haut. // wieder auf dem dach. ich möchte den ganzen sommer hier bleiben. für den moment aber reicht mir dieser tag, dieser abend, diese stunde, als die wolken auf der anderen seite der stadt sich zu gebirgen türmen (denn wir sehen bis dort von hier, von diesem platz on top of the world), und ich auf ein gewitter hoffe, das den sonnenbrand kühlt, und auch der pfützen wegen, die wir hinterlassen werden, im trockenen speicher, zwischen holzduft und teer, zwischen all diesen dingen. zwischen hier & jetzt, zwischen heute & morgen. zwischen dir & mir.]

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