zer o_c omments

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DL/ReKom 10.89km 01:01h 05:37min/km. an der auffahrt zur hochstraße lehnt mit dem rücken an der leitplanke ein mann mit bunt tätowierten oberarmen, ruft ein höfliches «entschuldigung» in meine richtung. sein hund schaut mich an, als wäre er es, der nach der uhrzeit gefragt hat.

raps von wertheim nach mannheim.

den beiden gegenüber das brauereigelände: hinter drehgittern und stacheldraht rechtwinklig arrangierte würfel aus würfeln, würfel aus zylindern, dazwischen fahren langsam würfel umher, die alles sauber auf kante stapeln. schichtwechsel.

mannheim.

mannheim

an der kreuzung rauscht eine tram an mir vorbei, mit einem beschleunigungssound, der nach hochspannung klingt. abrupter stopp. warm ausgeleuchtetes aquarium, eine halbe armeslänge vor meinen augen. darin ein verschlungenes jungpärchen (ihre schlanken beine in schwarze jeans gezwängt, seine braunen schultern von einem singlet mit super-8-farbenem print locker umflossen).

mannheim.

auf der straße vor den kneipen sitzen noch leute. es ist ein bisschen wie ferien. nur am deich ist es schon dunkel, denn dort sind keine lampen, und den mond verbirgt froschlaich. die noch immer hier sind, sprechen gemessener. sie hören blind ihren stimmen nach, bis selbst das sachte ploppen zwischen dem absetzen der zigarette und dem inhalieren des rauches eine ewigkeit dauert. es trägt mehr bedeutung, als das meiste, was man jetzt sagen könnte.

wer allein hier ist, ist es mit absicht.

schreibwaren & devotionalien.

deine stimme klingt vom band anders als noch am telefon. liegt es an der technik oder an der konservierten zeit? es gibt eine besondere nostalgie, die weder das unwiederbringlich vergangene bedauert noch die versäumte gelegenheit bereut, sondern sich über eine unmögliche vergangenheit beunruhigt. vielleicht ist es die eitelste gattung.

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durch das sicherheitsfenster spiegeln sich häufchenwolken im bildschirm; wolken und flugzeuge und ein zu früher mond. draußen die letzte stunde eines heißen frühsommertages. drinnen die cleane star-trek-technizität eines hochgeschwindigkeitszuges. auf der haut ein klebriges hemd. es ist eine rückfahrt. zum ersten mal wäre ich lieber geblieben.

brandenburg, as seen from the ice.

am tag nach dem konzert als erster aufgestanden, einen schluck wasser genommen und die saucony angezogen. die hitze auf dem bordstein bedrückend. dennoch kurz die idee, jetzt nicht zur stillgelegten landebahn zu traben, sondern einfach weiter von kreuzung zu kreuzung, so wie ich es etwa auch in london paar mal gemacht habe, so wie man es eigentlich in jeder stadt tun sollte, die man besucht; zwei stunden, drei stunden und reichlich pausen zum schauen und alleinsein und eis essen. aber ich hatte nur geld für eine flasche wasser und zu wenig geschlafen. auf der asphaltebene gab es in laufrichtung westen einen zarten windhauch. im park, in dessen schatten ich eine weile ging, laufen sie sehr dicht hinter deinem rücken vorbei, wenn sie dir etwas zum verkauf anbieten wollen. die rasenfläche darf man nicht betreten, aber wer sagt das? ein schild. bitteschön.

himmel über berlin

auf allen schirmen merkel und obama. das internet gibt zu protokoll, dass es sich mit dem internet besser auskennt als die kanzlerin. die mutter, die ihren beiden kleinkindern erzählt, dass der präsident trotz anderslautendem versprechen die gefängnisse nicht schließt, «in die man ohne rechtsanwalt und ohne beweise» eingesperrt wird. (ob sie ihren kindern auch Prism erklärt hat und wenn ja, wie?) bei der auswahl einer postkarte kapituliert, dann fast auch bei der auswahl einer mineralwassersorte, dann darüber fast den zug verpasst. «Ihr Einkaufsbahnhof».

die vorband war ok aber egal. ich bin bereit, sie aus politischen gründen zu mögen. dann endlich beth gibbons mit entourage. das konzept «fan» ist mir immer noch fremd, aber es muss wohl etwa so funktionieren wie an dem abend. mir gefiel sehr das professionelle (nicht jedoch abgeklärte) der darbietung. es gab nur lieblingslieder und im publikum waren alle schön. ich dachte, ich könnte jetzt gut was rauchen, ohne wie sonst soziophob zu werden, und da kam es auch schon. eines der flugzeuge, die über der bühne entlang glitten, muss die air force one gewesen sein.

avocado-apfel-smoothie, rhababer-tomaten-suppe, irgendwas-bagel mit scharf.

wegen des staatsbesuchs (staatsbesuch – neues lieblingswort) war leider die u.a. von diederichsen (eselsbrücke: die, der, ich) kuratierte gegenkultur-ausstellung geschlossen. dafür konnte ich gegen ein überzogenes trinkgeld (jede höflichkeit sei notwendigerweise überzogen sagte mal wer – benjamin?) das rezept für eine sehr gute rhabarber-tomatensuppe in erfahrung bringen. die gab es in der veganen konditorei vux, welche ich hiermit empfehle. apropos vegan bakery: ich würde mich nach der revolution mit einem größeren stück kuchen durchaus zufrieden geben, insofern ich dann weiterhin am platz bedient werde und nichts selber machen muss.

vux

daheim wetterleuchten.

[kw 25: 48km (aber ein 10er wk), sportsex 40–78 (wird leider immer zettelkastiger, aber dadurch auch irgendwie unterhaltsam), hinter der blechwand 1-54 (gefällt), das simple leben 50–ende, masculine domination 52–88, making the social world 1-56 (gefühl, das alles schon zu kennen), vegane quiche lorraine (nächstes projekt: konsistenzverbesserung)]

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