zer o_c omments

bib number pickup at nine in the morning. took a detour via MIT. huge expo more tiring than the race. no time to write home.

yesterday at south station: on a huge video screen, armored security officials explain what to do in case of an assault: «take flight, take cover, take action». an emergency alarm went off at the marathon expo. nobody seemed to take it seriously. but when it turned out to be just a fire drill, strangers were smiling at each other in relief. there is a subterranean ocean of fear below the north american continent.

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0935 MEZ.

1915 EST.

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da vorgestern noch in der nähe, die gelegenheit genutzt und der sehenswerten schau «maybe this is a dream» von djurberg & berg im kölnischen kunstverein (bis 01.06.) einen kurzen besuch abgestattet. am eingang bekommt man von der hinter einem üppigen strauß tulpen versteckten dame eine baumwollene tragetasche geschenkt, mit der man daheim seine kulturbeflissenheit demonstrieren kann. neben drei clownesken textilen arbeiten im untergeschoss, denen ich wenig abgewinnen konnte, besteht die ausstellung hauptsächlich aus drei kurzfilmen und einer größeren installation. es empfiehlt sich, anders als wir, die filme zuerst anzusehen, um sich danach im zweiten raum zu erholen. dieser trägt nämlich ausgesprochenen chill-out-charakter, mit einem leichten hau ins mystisch-wunderbare. auf den im halbdunkel verstreuten knautsch-donuts und -spiegeleiern darf man sich leider doch nicht lang strecken, denn die wie dicker sirup aufgekleckste farbe hält den vielen rücken und hinterteilen nicht stand. nathalie djurberg hat sie geschaffen. der quadrophonische sound dazu stammt von hans berg. analog und wohltemperiert wabert er aus allen richtungen und umspielt mild den betrachter, der sich in die organisch morphenden tropfen, amöben und planetenaufgänge versenkt, die auf eine der langgestreckten wände projiziert werden. so viel uteralem urbehagen irgendwann überdrüssig, wähnt man sich an den französischen new-age-elektroniker jean-michel jarre erinnert, und sofort keimt ein wunsch nach agression und härte auf. aber soviel wie nebenan, das ist dann doch ein sprung in kaltes wasser. djurbergs kurzfilme sind in stop-motion technik gedreht, doch die knetfiguren haben nichts kindliches, nichts niedliches an sich. «i treated you like a son» ist ein sadistisches folterszenario, in «the parade of rituals and stereotypes» saugen greise priester and den grotesk verlängerten brüsten einer prostituierten, und ein engelschor entpuppt sich als lynchmob des ku-klux-klans. gliedmaßen werden abgetrennt, körper – schwarze und weibliche vor allem – gequält und zermalmt, und in allen farben des regenbogens sprudelt das knetblut aus den stümpfen. das alles geschieht aber in einem anarchischen und eigentlich auch recht fröhlichen reigen, der sowohl an kinderspiel als auch an totentanz denken lässt. am ende erschrickt man ein wenig über das eigene fasziniertsein. und dann braucht man doch ganz schnell frische luft.

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