zer o_c omments

man beginnt nie von vorn. man hebt neu an.

am vieux port um mitternacht. bis zu den hosenbeinen im schnee. k. hat champagner mitgebracht, den wir aus der flasche trinken. von allen seiten der Île sind die leute gekommen, um das feuerwerk zu sehen. heute sind die farben rot und weiß, statt blau und weiß, wie noch letztes jahr. wir hören mehr englisch als französisch.

ein gutes stück zu fuß über die rue st denis, zurück hinauf aufs plateau. vor drei (vier?) jahren verbrachte ich hier mit p. eine nacht in einer bar. die stadt erschloss sich uns damals nicht, in den wenigen tagen, die wir hier verbrachten. der lonely planet war unser einziger anhaltspunkt. wortfetzen mit bayrischem akzent aus einer straßenecke im vorübergehen.

das zimmer ist weiß und die bettdecken. vor wenigen jahren reihten sich hier tische mit nähmaschinen aneinander. aus dem quadrat des hohen fensters sehe ich nur den schweren himmel. davor tanzen die flocken. wir zählen die verwegenen, die durch den schmalen spalt ins zimmer schweben. von der warmen luft in hohem bogen hinaufgetrieben, vergehen sie noch vor der landung.

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Source: C:\fakepath\_DSC0019.jpg

(intuition, dass «sich behaupten» zunächst mit behauptung zu tun hat, erst dann mit deckung.)

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r. schickte mir eines tages eine postkarte aus fünfzig prozent elefantenscheiße. in blockschrift standen darauf ein dutzend voluntaristische binsenweisheiten, das Leben im allgemeinen und das Glück im speziellen betreffend. dale carnegie hatte noch ein ganzes buch schreiben müssen. drei jungs aus der generation fixie pressten nun ein komplettes selbsthilfeprogramm in gut hundert wörter und erzielten damit den gleichen umsatz. das oder etwas ähnlich abgeklärtes dachte ich vermutlich, als ich die karte auf den türsims stellte. jedes zweite mal, wenn ich die tür öffnete, flog sie, vom luftstoß bewegt, herunter und mir vor die füße: «this is your life.»

aber warum hatte ich die karte dort hingestellt?

sobald es ging würde ich mir urlaub vom leben nehmen. die stadt verlassen. möglichst weit weg. möglichst wenig mitnehmen. su sagte: «montréal». ich sagte ja. am ende passte alles in einen rucksack und eine reisetasche.

iceline parkway, bc

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