zer o_c omments

[kleine küchen-sozialpsychologische spekulation, warum nach prism alle™ sagen, dass sie sich wundern, dass die anderen sich wundern: der ausgangspunkt ist das erlebnis von machtlosigkeit (was kann man schon tun? die aus ihrer rechenschaftspflicht entlassenen geheimdienste tun eh was sie wollen, die politischen parteien unterscheiden sich nicht, die technik wächst uns gemäß ihrer eigengesetzlichkeit über den kopf, verhaltensänderungen beim eigenen kommunikationsverhalten sind zu umständlich etc.). machtlosigkeit ist ein belastendes gefühl. wenn man es nicht verdrängen und die ursachen nicht ohne weiteres beheben kann oder will, bieten sich zwei ersatzhandlungen an: 1) laute empörung: alle motivation fließt ins expressive. man ist dann wenigstens moralisch auf der richtigen seite und schützt seine identität gewissermaßen imaginär vor den übergriffen des systems. die motivation verpufft natürlich ziemlich nutzlos bis zum nächsten aufreger. 2) man kann sich aber auch abgeklärt geben und sagen, dass man es immer schon gewusst hat. dann braucht man sich praktischerweise gar nicht mehr aufzuregen, weil man das ja schon (tatsächlich oder vorgestellt) in der vergangenheit getan hat. nur waren da die anderen noch nicht so weit, und deshalb hat man als einsame ruferin in der wüste nichts ausrichten können. (abgesehen von dem self-flattering nebeneffekt, einen schritt weiter zu sein, als alle anderen (und abgesehen davon, dass ich die meta-schraube jetzt ebenfalls ein stückchen weiter drehe)).]

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