zer o_c omments

an der ampel kommt mir ein typ mit fusseligem bart und, wie ich von ferne schon erkenne, einem dieser «lustigen» t-shirts entgegen. erst im vorübergehen sehe ich, worin der vorgebliche witz besteht. das linke piktogramm zeigt eine frau, die mit einem mann spricht, ihn vielleicht auch anschreit. dass es eine frau und ein mann sind, erkennt man an der üblichen wc-symbolik. (die frau ist von der generischen mann-figur abgeleitet, denn unterhalb der körpermitte hat sie, anders als diese, ein dreieck, das «rock» oder «kleid» bedeutet.) dass sie spricht oder schreit, erkennt man an strichen, die von ihrem kopf ausgehen und in richtung des mannes auseinanderstreben. darunter steht «problem». auf der rechten seite steht «…solved». die zeichnung darüber stellt die «lösung» dar: der mann hat die frau aus dem bildrahmen geschubst, der zur seite hin aufgerissen ist. die frauenfigur ist kopfüber im fall begriffen. das ist der witz: ein mann schlägt eine frau zusammen. damit bedruckt jemand t-shirts und verdient geld. und damit läuft jemand herum und arbeitet und kauft ein und bringt vielleicht schmutzige wäsche zu mutti. ich musste noch eine weile darüber nachdenken.

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floating.

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am freitagabend aß die pferdefreundin drei dick belegte pfannkuchen und war dann zu müde, um mit mir auszugehen. alleinbleiben kam nicht in frage.

bei a. in der küche kommt die musik aus der steckdose, der wein unten vom kiosk. ich bin nüchtern. einer geht zwischendurch duschen. bis der akku leer ist, spielt man youtube-jukebox auf einem koreanischen macbook, von dem die hälfte der tasten fehlt. am ende reißt a. alle kleider aus dem schrank und lässt sie wie konfetti auf die tanzenden herunterwirbeln. ich weiß nicht, ist das jetzt noch aufgekratzt oder schon agressiv? man fängt den vibe auf und lenkt ihn judomäßig irgendwie in eine positive richtung. «ah», denke ich, «verstehe» und tanze so bisschen mit. der kolumbianische student mit den niedlichen tattoos zieht sich ein regencape über und verschwindet kurz mit der koreanerin im bad. dann geht die tür auf, und ein schwall wasser kommt mit. es regnet übermütig in den flur. wenn das eine provokation war, tropft sie dort aber an absoluter nullreaktion ab. ich stehe mit einer rolle küchenpapier nutzlos herum. als die ganze welt anfängt, den groove von «renegades of funk» auf küchengeräten zu begleiten, sehe ich mich mit einem mal einer angestrengten ausgelassenheitsperformance gegenüber. ist aber nicht eure schuld. ich kenne euch ja gar nicht.

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