zer o_c omments |
Montag, 17. März 2014 in protokoll
(im starkwind, die beine noch müde von den 29km gestern und dem wettkampf am tag davor. vormittags laufen ist anders als am abend. büromenschen mit thermobechern lehnen in türrahmen. ein zotteliger kerl trägt eine plastikflasche «adelskrone» spazieren, eine hellgelbe rotzfahne im gesicht. unwillkürlich fasse ich mir an die nase und spüre mit kurzem erstaunen den spärlichen übergangsbart, den ich erst abnehmen werde, wenn in boston eine bestzeit herauskommt. den barfußradler überholt. auf seinem girlandenumkränzten damenrad fuhr er gemächlich flussabwärts, wie immer von seinem schäferhund begleitet, wie immer mit breitkrempigem hut, wie immer mit rot gefärbtem schnäuzer. es machte mir etwas sorgen, ihn so heftig schnaufen zu hören. hoffentlich überlebt er seinen hund. ein schwarm kinder bemerkt lautstark das tier, der blick der kindergärtnerin richtet sich auf die blauen füße. hochgezogene augenbrauen. auf höhe der «umgekippten kommode» wird die schüttböschung repariert. geruch nach dieselruß. das baggerschiff hält sich mühsam zum ufer querab. krähen staksen im teek, den vor sechs stunden das hochwasser zurückgelassen hat. sie suchen zwischen flaschen und plastiktüten nach brauchbarem für ihr nest. ich muss an den rucksack denken, den su so vermisst. irgendwer hat ihn in der nacht über bord geworfen, wütend, dass kein geld darin zu finden war. es vermehrt sich die zahl der besetzten orte. der steg vor der teerhofbrücke um halb fünf morgens, der schäbige kiosk mit dem guten kaffee, die vier quadratmeter winzige aber hoch umzäunte «parkanlage» am kleinen weserwehr. heimat als friedhof. gestern übergabe geliehener und vergessener dinge («zu unserer entlastung übersenden wir Ihnen…»). mit waidwundem herzen, sagt die pferdefreundin, trifft man keine entscheidungen. [DL/ReKom 10.52km, 00:57h 05:26min/km]) ... Comment |
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