zer o_c omments
Donnerstag, 22. August 2013 in protokoll

DL/ReKom 10.89km 01:01h 05:37min/km. an der auffahrt zur hochstraße lehnt mit dem rücken an der leitplanke ein mann mit bunt tätowierten oberarmen, ruft ein höfliches «entschuldigung» in meine richtung. sein hund schaut mich an, als wäre er es, der nach der uhrzeit gefragt hat.

raps von wertheim nach mannheim.

den beiden gegenüber das brauereigelände: hinter drehgittern und stacheldraht rechtwinklig arrangierte würfel aus würfeln, würfel aus zylindern, dazwischen fahren langsam würfel umher, die alles sauber auf kante stapeln. schichtwechsel.

mannheim.

mannheim

an der kreuzung rauscht eine tram an mir vorbei, mit einem beschleunigungssound, der nach hochspannung klingt. abrupter stopp. warm ausgeleuchtetes aquarium, eine halbe armeslänge vor meinen augen. darin ein verschlungenes jungpärchen (ihre schlanken beine in schwarze jeans gezwängt, seine braunen schultern von einem singlet mit super-8-farbenem print locker umflossen).

mannheim.

auf der straße vor den kneipen sitzen noch leute. es ist ein bisschen wie ferien. nur am deich ist es schon dunkel, denn dort sind keine lampen, und den mond verbirgt froschlaich. die noch immer hier sind, sprechen gemessener. sie hören blind ihren stimmen nach, bis selbst das sachte ploppen zwischen dem absetzen der zigarette und dem inhalieren des rauches eine ewigkeit dauert. es trägt mehr bedeutung, als das meiste, was man jetzt sagen könnte.

wer allein hier ist, ist es mit absicht.

schreibwaren & devotionalien.

deine stimme klingt vom band anders als noch am telefon. liegt es an der technik oder an der konservierten zeit? es gibt eine besondere nostalgie, die weder das unwiederbringlich vergangene bedauert noch die versäumte gelegenheit bereut, sondern sich über eine unmögliche vergangenheit beunruhigt. vielleicht ist es die eitelste gattung.

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