zer o_c omments |
Samstag, 17. November 2012 in protokoll
aus gründen, die gleich in mehrfacher hinsicht auf sich beruhen sollen, an einen samstag um acht aufgestanden. rasch hinter mir aufgeräumt und das haus verlassen. obwohl es gestern dann doch unnötig halb drei wurde. und obwohl auch der letzte wodka unnötig war. (und der davor eigentlich auch schon.) kein ziel. die kälte steigt in die hosenbeine und beißt an den fingern. zähe gedanken, klebrige augen. aber das rad schnurrt, die luft tut gut. vage versprechungen liegen darin. am ufer sind stände aufgebaut. ich denke, ich nehme mein frühstück auf dem flohmarkt: filterkaffee und ein warmes brötchen aus pappe. auf den käse hat pommesbuden-bernd noch sauer konservierte hamburger-gurken gelegt. ich tropfe «ja»-kaffeesahne aus dem einen kartonbehälter in den anderen und schaue mir dabei eine ganze weile zu. ich falte die zeitung auf und lege sie wieder zusammen. (gazastreifen, zwangsvollstreckungen.) dies ist der schlechte flohmarkt von beiden. ein dicker kerl brummt mit seinem moped eine schneise durch die jetzt dichter werdende menge; im anhänger schwankt ein turm aus schrott. es ist das gleiche zeug, das hier auf tapeziertischen und alten gardinen ausgebreitet liegt. jemand hat sich auf netzteile spezialisiert, ein anderer auf fernbedienungen. «was kostet?» sagt irgendwo ein russischer akzent. «vier» darauf ein anderer. – «drei und nehme ich gleich mit.» – «niemmst du gleich mit!» drei zierliche japaner interessieren sich für kleine festbrennweiten. «leica» verstehe ich. einer will das objektiv begutachten und zögert, ob er es anfassen darf. man sieht, dass er fragen will, aber nicht weiß, wie. der verkäufer – ein alter mann, der über seiner skihose knieschützer aus plastik trägt, auf dem kopf ein kunstledernes, helmartiges etwas, das unter dem kinn mit einer schnalle verschlossen ist und auf den augen ein nikotinfarbenes kassengestell – spricht betont langsam und sanft. verschreckt entfernen die japaner sich rückwärts. (vielleicht war es das wort «pentax».) in der bücherei will ich mich aufwärmen. man muss dazu das schnoor durchqueren. die ersten geführten reisegruppen des tages hindurch tastet sich ein unrasierter junge in flanell und jogginghose, die brötchentüte in der einen hand. die frisur könnte auch so gemeint sein. etwas zu ostentativ hält er meinem dreisten blick stand. ... Comment
Olaf Uckermann, 27.11.12, 19:56
Mehr buten wie binnen
gefälliger bremer schreibstil der laune macht! auch die fotos in richtung street photography "weiter unten" im blog gefallen mir gut! ... Link ... Comment |
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