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Samstag, 7. Mai 2016 in nyc

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Donnerstag, 28. April 2016 in montréal

es ist neun uhr morgens. in sakko und button-down sitze ich in der kleinen küche im appartment von k.s mum. mein outline hatte ich am vorabend nach wien geschickt, das manuskript bin ich zwei mal durchgegangen, und nun schaue ich in das kleine auge über dem rand des bildschirms und prüfe, wie ich gleich auf der anderen seite des atlantiks aussehen werde, sobald dort jemand auf «verbinden» geklickt hat.

kurz darauf schauen mich drei gelangweilte und ein interessiertes augenpaar an. auf das interessierte kommt es an, denn das gehört der professorin. kurz rutscht mir das herz in die hose, als ich feststelle, dass ich mich auf einen englischen vortrag hätte einstellen müssen. aber dann geht es auch so, ich übersetze im vorübergehen aus meinen unterlagen, und der vortrag wird dadurch immerhin freier, wenn auch stellenweise vermutlich konfus.

am ende weiß ich nicht, wie ich das zurückhaltende feedback deuten soll. mit so wenig substantieller kritik hatte ich nicht gerechnet. ist das exposé so stimmig und plausibel, oder ist es noch so wenig ausgereift? mir selbst gehen einhundert fragen durch den kopf, und ich musste mein ganzes selbstbewusstsein zusammennehmen, um mich damit zu bewerben. aber vielleicht ist es einfach so, wie k. am ende mutmaßte: ich weiß von uns fünfen im augenblick am meisten. das ist eine neue erfahrung.

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