nasskalter graupelschauer. als ich nachts, nach getaner arbeit durch das loch im zaun schlüpfe, mitten auf den bahngleisen, riecht es plötzlich nach sommerregen. der moment kurz vor dem gewitter, wenn die ersten tropfen auf dem heißen asphalt verdunsten.

Ein Wochenende in den Andirondacks. März. Der Boden ist matschig oder noch gefroren, von den Laubbäumen stehen nur Skelette. Su und ich kämpfen uns den Pook-a-Moonshine hinauf. Die Aussicht ist berückend: Der Lake Champlain und dahinter die Green Mountains in Vermont. Ganz am Horizont kann man die Skyline der kleinen Großstadt und den Mont Royal erahnen. Ein schmaler Buckel auf weiter Ebene.

Ich kann das alles nicht genießen. Bin ich nicht hergekommen, um eine Weile sorglos zu sein? Ich weiß nicht, was danach kommt, und das bedrückt mich. Leere kann Freiheit verheißen oder Lähmung. Wie schlecht ich darin bin, in den Tag hinein zu leben, das habe ich unterschätzt.

versuch, einen flug umzubuchen. nach einer stunde am hörer heißt es, die preise müssten nun doch «manuell berechnet» werden; ich solle in drei tagen zurückrufen.