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Noch einmal reisen, bevor es bald wieder nach Europa geht. Zwei Wochen entlang des Sankt-Lorenz-Stromes in Richtung Atlantik, und kein Wort geschrieben. Auf dem Rückweg warnt in Québec City eine Leuchttafel vor der période de déménagement, der Umzugssaison. Alle Mietverträge enden am 1. Juli, also am Canada Day, der in Québec natürlich im Schatten von St-Jean-Baptiste steht. Alle, die eine schönere Wohnung gefunden haben oder ihre alte nicht mehr bezahlten können, ziehen genau heute um. Der Verkehr ist erstaunlich flüssig, trotz der vielen U-Haul-Lastwagen, der Kühlschränke und der Sofas, die auf Pickups und Anhängern im Regen an uns vorbeiziehen.

Kurz vor der Pont Jacques Cartier fahren wir unter dem großen Schild hindurch, das die Ausfahrt «Montréal» anzeigt. Diese Lettern rufen bei mir jetzt das Gefühl hervor, in ein schönes Gesicht zu schauen.

Nachdem wir am nächsten Tag den Mietwagen zurückgebracht haben, Su, K. und ich, gehen wir den Heimweg zu Fuß. Durch Petite Italie zu spazieren, fühlt sich schon wie ein Abschied an. Vor Brunos Sports Bar und dem Caffè Italia quillt eine Menschentraube auf die Straße. Italien verliert im Elfmeterschießen. Die Bürgersteige stehen voller Sperrmüll und ventes de garage. Es wechselt die Hand, was nicht zur neuen Wohnungseinrichtung passt, was zu viel Gewicht hat für einen neuen Anlauf, oder zu wenig um sich zu kümmern. Das meiste findet ein neues zu Hause.

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Quelle: C:\fakepath\IMG_20160613_182703813.jpg

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Ich versuche, mein Französisch mit Duolingo aufzubessern. Mittlerweile spreche ich angeblich «60 Prozent fließend». Wer mich direkt adressiert, den kann ich verstehen. Ich weiß, dass «le gar» (gesprochen wie «gø») «l'homme» heißt und «un char» «une voiture». «C'est correct» heißt alles zwischen «sehr wohl, mein Herr» und «alles klar». Gesprächen zwischen frankophonen Kanadiern kann ich aber bislang nur mit großer Mühe folgen, und meinen Einsatz verpasse ich noch jedes mal. Ganz zu schweigen von sowas wie Schlagfertigkeit, die mir leider auf französisch vollkommen abgeht.

Aber eigentlich wollte ich nur einmal die hübschesten der Beispielsätze aufschreiben, mit denen Duolingo versucht, mir einen möglichst lebensnahen Sprachgebrauch zu vermitteln. Also:

Duolingo-Poetry:

Ce cheval est nul
C'est une folie totale!

Mir graut es vor Bohnen
Du hast Gefühle gestärkt

Ich habe gerade hundert Kilo Kartoffeln
gekauft.
J'aime la douceur de ma mère

Es gibt viele, die zu spät
und ein paar, die zu früh
sterben.

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