zer o_c omments
Freitag, 2. Mai 2014 in protokoll

ein reisetagebuch (unchronologisch):

(5) die schlüssel sind hinterlegt. ein paar aus graz und eine junge historikerin auf forschungsreise sind meine hausgenossen. zwei gläser belgisches rotbier in der nächstgelegenen bar, dann sehe ich sie nicht wieder. wenige stunden später stehe ich auf. bus, metro, hinaus aus der stadt, bus, metro, eine andere stadt. mittagessen in einem griechischen diner an der 5th av & 28 st: vegan burger mit fries, die sättigen, und kaffee, der wärmt. ein platz zwischen tresen und fenster für mich allein. draußen quillt eine endlose menschenschlange stumm unter der straße hervor. schwarze schirme recken sich hinauf, entfalten sich in richtung der dächer. es regnet ohne pause. ein zwischen cinnamon rolls und nassen jacken aufgestelltes tv beschwört aufziehende stürme und abschmierende kurse. zahlen, diagramme und live-footage schreien sich heiser. aber es regnet einfach nur weiter. die letzten zerknautschten scheine aus der jackentasche einzeln auf den tisch gezählt. am flughafen eine new republic und einen non-fiction bestseller per kreditkarte gekauft, um dann doch nur ein paar männer in neon bei ihrer arbeit auf dem sprudelnden asphalt zu beobachten. sieben stunden flug. schnellzug, u-bahn, ein zwischenbesuch zum frühstück. als ich aus der erde steige, steht am himmel etwas in leuchtschrift über die möglichkeit der liebe. noch einmal intercity. zwischen den letzten seiten thoreau nicke ich ein. daheim keine post. nur der wunsch, den fleckigen reisebart loszuwerden.

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