zer o_c omments |
[«was war los mit dir?», fragt der freund von damals. «zwei jahre depression und liebeskummer», sage ich. «neuanfang?», fragt der freund von damals. «neuanfang», sage ich. große versöhnung. (aufgewacht.)] ... Link (0 Kommentare) ... Comment (1) eine schnellzugreise mit der gesamten forschungseinrichtung. anscheinend geht es durch frankreich, jedenfalls wird allenthalben französisch gesprochen, und die hinweisschilder sind auch französisch. das ziel ist indessen japan, das bekanntlich östlich an frankreich grenzt. der vorstand hält eine rede im vorderen abteil, die mir in ihrer polternden chefigkeit unangenehm ist. so richtig bekomme ich auf meinem platz sowieso nichts mit, was aber auch wieder peinlich ist. kurz hinter der grenze steige ich falsch um. ich weiß, dass es einen anderen anschluss gibt, um die versäumte verbindung wieder einzuholen, aber die schaffnerin am bahnsteig weiß es nicht – und ich weiß zwar dass, aber nicht wo der andere zug (es ist nämlich eine u-bahn) abfährt. die schilder sind mittlerweile unleserlich. ich verstehe kein japanisch. wenn ich nur nicht so höflich wäre, würde ich einfach insistieren. zum glück taucht eine andere schaffnerin auf, die sich auskennt und mich zum richtigen gleis leitet. japanische u-bahnen sind torpedoförmige gebilde, sehr schmal und etwa so wackelig und grob zusammengenietet wie eine steampunk-achterbahn. drinnen ist es eng. es gibt es nur zwei kurze sitzreihen aus orangefarbenen plastikschalen, und für diese herrscht strenge reservierungspflicht. ich habe ja nicht einmal ein ticket, was problematisch ist, da eine uniformierte japanerin mit pagenschnitt gleich bei eintritt alle fahrgäste kontrolliert. zum glück fährt die bahn sofort ab – ein fait accompli zu meinem vorteil. ich zwänge mich neben die paar anderen fahrgäste, die von meiner unverfrorenen devianz offenbar zutiefst eingeschüchtert sind und ihre blicke abwenden. wir schießen durch eine urbane film-noir-landscape, deren unterseeische dunkelheit vom flackern bunter neonreklamen mit 平仮名 und ひらがな durchbrochen wird. an der nächsten untergrundstation erstehe ich an einem dreckigen zeitungskiosk von den wenigen übrigen devisen tickets und sauteure japanische aromafilter für elektrische zigaretten. jetzt kann ich endlich umsteigen. die bahn rollt heran: ein rostiger waggon ohne jegliche aufbauten auf dem nackten chassis. meine reisebegleitung nimmt als einziger vor mir platz. mir wird klar, was ihn nun trifft, und es ist völlig fraglos und zwingend: der waggon fährt zur hinrichtung. danach trifft es mich, muss es mich treffen. ich bin tot. (2) ein schloss. meine familie ist auch da. aber das ist falsch, wir gehören hier nicht her. es ist klar, dass die fürstenfamilie uns trotz anderweitigem bekunden nur widerwillig duldet. (fürstenfamilien, die räume per air b'n'b vermieten?) ich packe eilig meine sachen und bin raus. im erdgeschoss winkt noch mit großer selbstverständlichkeit die doktormutter zum abschied und schaut dazu kurz von FAZ und frühstücksei auf. (3) ein haus an der nordsee. der vater fährt mit mir hin. viel zu schnell kurvt er über die wild verschlungenen hochstraßen, deren geländer gefährlich niedrig scheinen. am horizont ist schon das meer zu sehen. angekommen, entpuppt sich unser ziel als eine art altersheim. ich bekomme statt kaffee nur einen roten tee, der ausgesprochen dünn ist, was unter den betagten herbergseltern zu streit führt, den ich mich zu schlichten bemühe. im hinterzimmer sind ein paar sofas frei. darüber tanzen staubkörnchen im durch das fenster vom meer her hineinfließenden sonnenlicht. ich schleppe eine tupperdose mit eiswürfeln herum, die nun schon weitgehend geschmolzen sind, aber so brauche ich wenigstens nicht nachzubestellen. auf dem teppich eine lache orangensaft, die dort wer hinterlassen hat. es sieht aus wie pisse. ich habe keine lust zu reden, und das gespräch dreht sich darum, ob das ok ist, was dem ganzen, wie ich finde, eine irgendwie schon amüsante aber auch nervige paradoxie verleiht, aber dann geht die diskussion ohne mich weiter und ich gehe nach nebenan, wo der typ aus der beliebtesten location der nachbarschaft an einem whiteboard seine persönlichkeitstheorie erörtert, die ich trotz skepsis gegenüber allem, was im entferntesten an esoterik erinnert (BIODANZA dance of LIFE process, systemisches energetik-coaching etc.) ungemein plausibel finde. es handelt sich um eine vier-felder-matrix, und die kombinationen der einzelnen felder/idealtypen ergeben eine einleuchtende typologie, wobei die beiden diagonalen verbindungen natürlich harmonisch (links unten nach rechts oben) bzw. dissonant (links oben nach rechts unten) sind. die restlichen kombinationen sind neutral und bilden allseits bekannte sozialkonstellationen ab («kinder aus der nachbarschaft, die zusammen spielen» z.b.: rechts unten–links unten). an diesem punkt flüstert mir der süße mitbewohner von a. ins ohr, wie er damit zurechtkommt, dass ich seine liebe nicht erwidere. ich hätte es ja wirklich versucht, meint er. und dann hat er noch informationen über die unerreichbare c., die mich sehr interessieren, an die ich dann aber nicht gelange, weil c.s BFF m. sich zwischen uns drängt und einmischt. (4) die 8 verpasst und nach einer verbindung gesucht. daraufhin in einem bus gelandet, der sich als der falsche herausstellt. wenigstens ist er geräumig, ja bei näherer betrachtung geradezu mondän eingerichtet. ein gewaltiger kristallbaldachin, eine bar, ein springbrunnen. gedämpftes geplauder umspielt mich und schafft eine art kaffeehausatmo, was aber die genervtheit darüber, dass der bus nun einfach abfährt ohne mich noch aussteigen zu lassen, kaum lindert. zudem versucht man, mich in gespräche zu verwickeln. ich kaufe widerwillig ein ticket und einen espresso bei der nicht unsympathischen barkeeperin (rockabilly, gestreiftes oberteil), die mich nun immerhin per spontan selbstgezeichneter landkarte (auf format A2 mit rötelstift) über die anstehende route orientiert. eine rundreise durch verschiedene städte. ich bin also erst gegen abend zurück. «das darf doch nicht wahr sein» (meine ungehaltenheit ist nach dem ersten schluck kaffe schon etwas gestellt), «das ist dann also der bus nach nirgendwo. ganz wie mein leben» (etwas altklug, denke ich, während ich das ausspreche). «das kann nur ein traum sein», setzte ich noch hinzu, und kneife mich in die wange. (nach 13 stunden nachgeholtem schlaf aufgew.) ... Link (0 Kommentare) ... Comment das labyrinth namens «low» trägt ein besonderes geheimnis. von ihm existieren keine pläne. google ist eingeweiht, und deshalb erscheinen auf eingabe des entsprechenden stichworts keine suchergebnisse. ohnehin wäre das zwecklos, ändert doch das labyrinth fortwährend seine gestalt. indes hat eine verschworene gemeinschaft auf wikipedia ein spezielles zeichensystem entwickelt, das dem reisenden einst gestatten würde, zumindest die äußeren segmente zu begehen. (aufgew. 03:35h) ... Link (0 Kommentare) ... Comment |
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