zer o_c omments

Was denn bitte an Vorläufigkeit radikal sein solle, habe sie sich gefragt, und dann angemerkt, dass sie früher, als alle noch in Kontingenz gemacht hätten, insgeheim davon ausgegangen sei, dass mit Kontingenz eigentlich meistens Ficken gemeint gewesen sei.
monika rinck – ah, das love-ding! kook books, 26.

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da ich auf öffnung des buchladens warten musste, nach langem wieder eine halbe stunde im wichtigen viertel verbracht. wichtig bedeutet in diesem fall, dass hier alles ist und sich alle immer darauf beziehen, selbst wenn ablehnend. alle bedeutet in diesem fall die mich ohnehin die meiste zeit umgebenden habitusträgerinnen und angehörigen entsprechender alterskohorten, schichten, millieus, bla. anderswo wäre das vermutlich unheimlich ausdifferenziert und gar nicht in einem viertel konzentriert oder man müsste auf dem laufenden darüber bleiben, welcher stadteil jetzt gerade den eigenen hoffnungen und selbstbildern entspricht, wenn es einem wichtig ist, sich widerspruchsfrei einzurichten. in dieser kleinsten aller großstädte geht das aber alles an ein und derselben stelle, und zwar durchgängig so seit sie ende der sechziger die mozarttrasse verhinderten.

da saß ich also jetzt am cafétisch und schaute, da es draußen ein wenig regnete, durch die offene türe und beobachtete aber, statt wirklich hinzusehen, wie ich diese gedanken hatte. kurze anwandlung, hierhin zurück zu gehen, die eigentlich schöne vorstellung, das wohnzimmer auf die straße zu verlängern; schauen, stehenbleiben, grüßen, schwätzen. guck, der. guck, die wieder, wie heißt sie gleich?

da war es schon wieder an der zeit.

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