zer o_c omments

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sonntag. zwei sehr unterschiedliche aspekte der stadt. morgens als erstes mit dem bus in den süden brooklyns, an die docks von «red hook». sobald wir unter dem gowanus express way hindurchgefahren sind, verwandelt sich die gegend: kaum noch wohnhäuser. stattdessen kleine industrie, halbverfallene gewerbeklitschen: schrottverwertung, autolackierer. lattenzäune, für die sich kein graffitti-writer interessiert hat, darüber ein wucherndes geflecht aus stromleitungen. wäre nicht die schmeichelnde herbstsonne, müsste man wohl trist dazu sagen.

beim aussteigen erstaunt über die relative ruhe. kein verkehrslärm, keine sirenen, nur möven. und, ja, sogar meeresrauschen, aber das ist wohl doch nur eingebildet. kurz vor der kaimauer versperrt ein ehemaliges speichergebäude aus dunkelrotem klinker die sicht auf das wasser, in dem sich nun ein «fairway»-supermarkt befindet. die vermieter, erzählen sie uns, parken hier regelmäßig ihren jeep, um an der kaimauer sandwiches und decaf zu verzehren. wir bestellen und stapeln hungrig alles auf unsere wegwerf-tabletts. die sandwiches sind gut und schmecken am wasser tatsächlich noch besser. hinten, auf der anderen seite von gowanus bay sieht man die freiheitsstatue sich gegen den horizont abzeichnen.

wir haben noch eine stunde zeit, ehe das «ikea express shuttle» ablegt, und spazieren ein wenig herum, denken nichts bestimmtes, sind auf angenehme weise unbeschäftigt. vor dem gelb-blauen ikea-store fühle ich mich plötzlich zu hause.

da es sonntag ist, bringt uns die fähre kostenlos hinüber nach süd-manhattan. das financial district ist viel unspektakulärer, als ich es mir vorgestellt hatte. die wall street ist natürlich geschlossen. auf der straße stehen heute keine börsenmakler, sondern andenkenverkäufer. später erfahren wir, dass zudem die großbanken nach 9/11 in andere stadtteile umgezogen sind. manche frühere bankgebäude sind jetzt gyms. ein blick in die trinity church («the highest point in new york until 1890»), winzig zusammengeduckt zwischen den wolkenkratzern, dann weiter über den broadway. vom enthusiasmus der leute im zuccotti park irgendwie sofort angesteckt. riesige freude, das zu sehen, doch dann auch gleich wieder abgestoßen von den vielen spinnern und verschwörungstheoretikern, die einem ihren scheiß andrehen wollen. der übergang zu café au lait mit himbeer-macarons fiel aber ganz leicht.

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