zer o_c omments
Mittwoch, 21. Mai 2014 in musings

[beiläufiger gedanke (bitte überspringen, wenn Sie sich nicht nebenbei für währungspolitik interessieren): in letzter zeit hat man oft gelesen, dass die deutsche binnennachfrage gestiegen sei. das wurde als anzeichen einer gesunden entwicklung und normalisierung betrachtet. die krise sei bald vorbei und so. auch die eu-kommission hat das lobend erwähnt, weil der exportüberschuss, auf den man hierzulande so stolz ist (exportweltmeister der unbezahlten rechnungen), teil des makroökonomischen ungleichgewichts ist, das sehr viel mit der eurokrise zu tun hat und deshalb neuerdings von brüssel aus überwacht wird. (nebenbei: die kennzahlen, ab denen ein exportüberschuss bedenklich wird – ich habe grad keine lust, das aufzugoogeln – sind aus politischen gründen so gewählt, das deutschland gerade noch «im grünen bereich» ist.) ich bin zwar kein ökonom, aber die interpretation als normalisierung scheint mir doch alles andere als zwingend. denn in den euro-kernländern sinken ja die zinsen in dem maße, in dem liquidität aus der peripherie abfließt. investoren verramschen peripherie-bonds und stecken die flüssigen mittel auf der suche nach sicheren anlagen zum beispiel in bundesanleihen. folglich sinkt deren rendite und damit auch das allgemeine zinsniveau in deutschland, und damit steigt schließlich die hiesige gesamtnachfrage. das wäre also eher ein zeichen fortdauernder anpassungsprobleme.]

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