zer o_c omments

die straßen sind schmal in kensington market. von der innenseite der fensterfront aus, vor unseren höchst gesunden organic sandwiches, beobachteten wir das geschehen dort. drei jungs – nein, männer – von der lokalen feuerwehr kommen herein. trotz ihrer men-at-work-mäßigen kernigkeit fallen sie gar nicht so sehr auf, in diesem veganen laden, wo man zwischen verschiedenen sprossen und mixgetränken mit roter beete oder kürbis wählt. wie sehr das eingeschliffene distinktionsbewusstsein einem sofort die blödsinnige erwartung vorlegt, dass echte feuerwehrmänner sich in der sportsbar steak mit fritten bestellen und dazu baseball gucken. tun sie nicht; ich war dabei. was sie hingegen doch tun: den achtzehntonner auf einen kurzen mittagsimbiss in eine winzige parklücke bugsieren.

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toronto. wir hatten im voraus nichts gebucht, wussten ja gestern noch nicht einmal, dass wir jetzt hier sein würden. die inhaberin des bed and breakfast le petit prince (oder so ähnlich), das wir dem namen nach für erschwinglich gehalten und deshalb zuerst angesteuert hatten, eine dame anfang siebzig, stiff upper lip, chiffon-schal (nein: shawl), ließ uns erst zehn minuten in dem nach altem holz riechenden salon stehen. aquarium, tiefe leder-fauteuils, auf tischlein drappierte schmuckbände. «unfortunately, i cannot accept new guests at the moment». bevor sie uns so herauskomplimentierte, hatte sie uns wissen lassen, dass wir in ihrem hause auf socken zu gehen hätten, gedämpfte empörung in der stimme. leiser rückzug unsererseits. nach dem preis hatte ich noch gefragt um ihn gleich wieder zu vergessen. formsache.

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