zer o_c omments

Übergangslos ist der Winter vorbei. Stadtbewohner und Besucher treibt es in die Parks, auf die Straßen und Plätze. Entweder geht es im zügigen city walk voran, oder man steht irgendwo Schlange.

Morgens vor einem mexikanischen Deli in Bedford-Stuyvesant wirft ein Mann in gelbem Ölzeug riesige, lebendige Fische von seinem Truck. Jeder Wurf ein helles Gleißen in der Morgensonne. «You got it on camera?», fragt mich ein dicker Chassid, der das Spektakel schon seit einer Weile betrachtet. Erst abends merke ich, dass ich eine viel zu lange Verschlusszeit eingestellt hatte.

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ein reisetagebuch (unchronologisch):

(6) vor abflug eine FAZ und eine i-D. dünne interviews mit dünnen models. aber das ist ok. vorläufig bitte nichts von gewicht, keine dramatik. nur fliegen & floaten. zuletzt träume von flugzeugabstürzen und explosionen, bei einem halbmarathon liege ich vorn, aber dann verliere ich die orientierung, stürze; der knochen liegt frei zwischen fasern lebendigen fleisches. ein typ mit langen haaren vesorgt meine wunde bei ihm daheim in so einer art adams-family-villa. die amputation kann vermieden werden. später schmilzt das display meines computers, dann explodiert der akku, und alles geht in flammen auf. die festplatte bleibt unversehrt. zwei mal bin ich davongekommen. drei folgen «house of cards«, zwei folgen «modern family».

(7) ich steige myrtle-wyckoff aus und finde das apartment auf anhieb. ein typ im schlafanzug öffnet die tür; nicht der, mit dem ich verabredet bin. er telefoniert, streitet offenbar mit seinem girlfriend. ich erkunde hungrig die gegend. ausgezeichnete vegan brownies bei «rudy's», ein bäckerei-café mit deutschen wurzeln, wie mir die besitzerin erklärt während sie stolz die schwarzwälder kirsch und den apfelstrudel präsentiert. ich probiere aber lieber noch die carrot cupcakes.

(8) am nächsten morgen um sieben aufs geratewohl durch die leeren straßen. kaffee vom deli, dann bei madison & forrest in den nächsten bus, der, wie sich herausstellt, nach williamsburg fährt. dort mit dem L train nach manhattan. eine kalte morgensonne zwingt die objekte in kontur, wirft harte schlagschatten. weiß blühende straßenbäume. noch kein laub. die stadt ist noch nicht recht wach, aber es hat sich schon eine schlange gebildet, wo es in ein oder zwei stunden sneakers aus irgend einer limitierten kollektion (ich habe nicht nachgefragt) zu kaufen geben wird. sportliche typen in anzügen sorgen für ordnung.

(9) mit der E weiter ins west village. an der erdoberfläche geht mir das herz auf. zwei unvegane pizza slices zu je 99ct zum frühstück im gehen. zwei dollar für eine viel wertvollere reminiszenz. während ich etwas suche, woran ich meine fettglänzenden hände abwischen kann, schlendere ich die zwei blöcke weiter zum washington square park. eigentlich brauche ich nur das. eigentlich kann ich danach die stadt wieder verlassen. langsam beginnt die sonne zu wärmen.

ich stelle mir den platz immer aus der vogelperspektive vor. (der lange establishing shot von «the conversation».) die kamera folgt einzelnen bewegungen. ein gewirr aus gesprächen und streams of consciousness, die wahrnehmung schiebt ihren rahmen über die dinge. es entsteht eine erzählung. es könnte eine ganz andere sein, hättest du dich einen moment später auf diese bank gesetzt, deine augen geschlossen, gelauscht, statt in diesem augenblick vor der noch schlafenden wasserfontäne inne zu halten und deinen blick von den dort spielenden kindern ablenken zu lassen.

ein woodpecker ist zu hören, aber nicht zu sehen. ich treffe harry, the bird-man. tauben, sagt er, hätten zu unrecht einen schlechten ruf. «pigeons are ok, they don't carry diseases, and they're pretty smart, too». diese messingfarbene hier, mit dem glänzenden gefieder, sei schauspielerin. «she has a passport from the screen-actors guild». aber er macht keine unterschiede. er kennt auch die anderen tauben mit namen. dort drüben, im obersten stockwerk, unter dem dritten fenster von rechts, habe ein falke sein nest gebaut. von der antenne an der südseite des platzes beobachte ein busshard den platz, wenn er nicht ausgeflogen ist, wie stets um diese uhrzeit. als ich mich von harry verabschiede, bemerke ich, wie eine gruppe zwanzigjähriger zu mir hinüberschaut. zwei sprechen mich kurz darauf an. sie kennen den bird-man von tumblr, und halten mich für brandon von humans of new york.

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