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Sonntag, 24. April 2016 in montréal

Fast zehn Stunden im kleinen Sushi-Restaurant. Jubel, als Laurence das Tip-Jar ausleert. (Hier heißen sogar die Frauen wie der heilige Laurentius.)

Bein letzten Mal wurde ich in die Kunst des Reiskochens eingeweiht. Der mit Algen und Mirin gekochte Reis wird nochmals mit einer geheimen Mischung aus Essig und anderen Zutaten übergossen. Im Hangiri, einem hölzernen Bottich, wird er mit einer sanften Seitwärtsbewegung gerührt, Acht gebend, dass das Korn ganz bleibt. Danach darf er eine Weile abkühlen und ziehen. Ein echter Wakiita lernt die Zubereitung des Reises erst nach fünf Jahren, aber dies ist schließlich nicht Japan, und mein Chef ist Mexikaner.

Heute lerne ich bereits, die filigranen Gunkan und Nigiri zuzubereiten, kleine, mit den Fingern geformte Reisquader, auf denen die «Füllung» mit einem schmalen Band Nori fixiert ist. Die Festigkeit gelingt mir auf Anhieb: Weder soll der Reis bröckeln, noch darf er seine Textur verlieren. Aber die richtige Balance zwischen Schnelligkeit und Sorgfalt bereitet mir noch Mühe. Der Chef muss über meine «deutsche Präzision» lachen und fragt, ob ich ein Lineal brauche. Aber auch das ist eine Frage der Technik.

Den Sonntag frei genommen. Ich muss noch ein ganzes Referat vorbereiten. Montag um 16 Uhr MEZ Hearing mit Wien per Skype.

«Es gibt keinen triftigen Grund, nicht unter der Dusche zu singen, also blogge ich.»

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